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Rückblick
Christian Ludwig Attersee
02.09.2005 - 26.10.2005
Leinwandbilder und Bildzyklen, in denen der Künstler zu einer neuen Ausdruckskraft der Malerei und des Figurativen gefunden hat. Wie nie zuvor lotet Attersee in den großen Leinwänden der jüngsten Zeit die Bruchstelle zwischen informeller, frei fließender Malerei und der Erzählkraft des Figurativen aus. Die Ausstellung schließt an die große Schau des Amsterdamer Stedelijk Museums im Jahre 2002 an.
Christian Ludwig Attersee zählt mit Georg Baselitz, Markus Lüpertz und Georg Immendorf zu den Gründerfiguren und Vorreitern der so genannten "Neuen Wilden“. Das spezifisch Österreichische kann der in Wien lebende und an der Universität für angewandte Kunst lehrende Attersee jedoch nicht verleugnen: Ironie und ein unverwechselbarer Wortwitz in der Betitelung, ambivalente, hintergründige Bedeutungen von Motiven erinnern daran, dass Attersee in der Stadt Sigmund Freuds arbeitet. Seine außergewöhnlichen malerischen Fähigkeiten erinnern daran, dass der Expressionismus eines Oskar Kokoschka als Dominante der Kunst Österreichs im 20. Jahrhundert nicht wegzudenken ist.
Mit seinen Anfängen in den 1960er Jahren hat Christian Ludwig Attersee ebenso Teil am Aktionismus wie an der Pop-art. Die Themen und Motive seiner Bilder bezieht der Künstler aus der Konsumartikelindustrie: Mit Witz prallen die klinisch geschmack- und geruchlose Ebene der Kosmetik mit der Ebene des Essens, der Speisen, aber auch des Verdauens zusammen. Dieser dem Künstler von Beginn an innewohnende Surrealismus bestimmt bis heute die Bildwelt Attersees.
Attersee, der seinen künstlerischen Schöpfungsakt stets umfassend verstanden hat und alle Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks – von Malerei und Zeichnung über die angewandte Kunst, die Dichtkunst und Performance bis hin zur Musik – bespielt hat, konzentriert sich seit den frühen 1980er Jahren zunehmend auf die Malerei.
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