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Rückblick
Anna Jermolaewa
Orchestra reloaded
07.12.2006 - 28.01.2007
Auf Videomonitoren rattern aufziehbare Kinderspielzeuge aus Plastik und Plüsch über den Screen, begleitet vom blechernen Klang einer Spieluhr oder eines Glöckchens. Es sind dressierte, um sich selbst kreisende Akteure, die ein Orchester mit unvorhersehbarem Ausgang formen. Die lapidaren Bewegungsabläufe, die sie vollführen, enden im Loop, in der endlosen Wiederholungsschleife, monoton, aber eindringlich. Das Kindchenschema verliert sich nach und nach im Drama des manipulierten, auf der Stelle tretenden Begehrens. Die harmlosen Geräusche schwellen zur unheimlichen Kakophonie an, die unter die Haut geht. Das Banale kippt ins Bedrohliche. Wer allerdings dieses unheilvolle Geschehen lenkt, bleibt offen, jenseits des Bildes.
Die in St. Petersburg geborene und in Wien lebende Künstlerin Anna Jermolaewa präsentierte sich erstmals 1999 mit ihrer Arbeit »Hendltriptychon« auf der Biennale in Venedig einem großen internationalen Publikum. Auf spielerische, oft humorvolle Weise gelingt es Jermolaewa in ihren Videoarbeiten, tiefgreifende Analysen gesellschaftlicher Machtstrukturen, sozialer Beziehungsabläufe und alltäglicher Gewohnheiten zu formulieren. »Viele meiner Arbeiten handeln von Manipulation«, so die Künstlerin. »Wer oder was manipuliert wird, bleibt dabei fast immer außerhalb des Bildfeldes. Die Machtmechanismen, die ein Individuum heute beeinflussen oder lenken, werden dabei immer feiner und unsichtbarer.«
kuratiert von
Heike Eipeldauer und Florian Steininger
Rückblick
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Eine Ausstellung des BA-CA Kunstpreises
15/02/2007 - 21/02/2007
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