Full Art Mode

Full Art Mode verlassen mit Klick auf Seite oder ESCTouch Screen um Full Art Mode zu verlassen

Überspringen

Aloïse Corbaz, Brevario Grimani, um 1950 (Ausschnitt), Buntstift auf Papier abcd / Bruno Decharme collection, Foto © César Decharme

Rückblick

Flying High

Künstlerinnen der Art Brut

15.02.2019 - 23.06.2019

Madame Favre, Ohne Titel, 1860, Bleistift auf Papier © Courtesy Henry Boxer GalleryMisleidys Castillo Pedroso, Ohne Titel, um 2016, Gouache auf Papier, Collection Amr Shaker, Genève © Misleidys Castillo PedrosoMary T. Smith, Ohne Titel, um 1980, Acryl auf Blech, Sammlung Hannah Rieger © Foto © DETAILSINN FotowerkstattIda Maly,  Figur aus Zellen, um 1934, Tusche auf Papier, Privatsammlung, Foto © © Alistair Fuller, Bank Austria Kunstforum WienJudith Scott, Ohne Titel, o. J. Wolle und gefundene Objekte,  abcd / Bruno Decharme collection © Creative Growth Art Center, Foto © César DecharmeHedwig Wilms, Tablett mit Krug und Gießkännchen, vermutlich 1913–1915, Baumwollgarn in Knüpf- und Häkeltechniken © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg (Inv. 90, 91, 92)Julia Krause-Harder, Nanotyrannus, 2013, verschiedene Materialien, courtesy Atelier Goldstein, Foto © Uwe Dettmar

Der Diskurs über die Art Brut gewann in den letzten Jahren zusätzliche Dimensionen. Der Art-Brut-Begriff geht über den ausschließlichen Fokus von Arbeiten aus Psychiatrien hinaus und umfasst heute auch „mediumistische“ (von einem Geist geführte) Künstlerinnen und Künstler, so genannte „Einzelgänger“ und Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderungen.

Historische Schranken zwischen der Art Brut und der Hochkunst scheinen sich zusehends aufzulösen, ästhetische Kriterien gewinnen gegenüber dem diagnostischen Interesse und der „Exzentrizität“ der Autorinnen und Autoren an Relevanz und bislang Verborgenes, Abgeschobenes wird an die Oberfläche geschwemmt. Seit über einem Jahrzehnt schießen Art-Brut-Museen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Darüber hinaus rückt Art Brut immer stärker in den Blickpunkt der internationalen Kunstöffentlichkeit.


Auch die Kunst von Frauen stößt auf vermehrtes Interesse:

Entsprechende Biennalebeiträge und eine Art Marktrausch auch auf die weibliche Seite der Art Brut geben darüber Auskunft.
Eine Geschichte der Kunst von Frauen ist stets eng mit der Emanzipationsgeschichte verwoben und gestaltet sich im Falle der Art Brut umso prekärer. Über Jahrzehnte arbeiteten die ausschließlich männlichen Entdecker und Verbreiter des Genres – Psychiater und Künstler – in Hinblick auf kreative Patientinnen geradezu mit Ausschlussverfahren. In dem wegweisenden Buch „Die Bildnerei der Geisteskranken“ des Heidelberger Kunsthistorikers und Psychiaters Hans Prinzhorn (1922) fiel das geplante Kapitel über die herausragende Else Blankenhorn „budgetären Kürzungserfordernissen“ zum Opfer. Erst 2004 wurde die Sammlung Prinzhorn unter dem Aspekt geschlechtsspezifischer Differenzen neu aufgearbeitet.

Auch beim „Haus der Künstler“ in Gugging handelte es sich um eine reine Männerabteilung. Erst in letzter Zeit wurden vereinzelt Künstlerinnen aus der Ära Leo Navratils entdeckt. Allerdings hat Jean Dubuffet, der
Begründer des Begriffs „Art Brut“, eine Künstlerin besonders gefördert: Aloïse Corbaz.

 

Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich erstmals umfassend Künstlerinnen der Art Brut in ihrer Vielfalt, ihrer Internationalität, ihrer historischen und gegenwärtigen Dimension. Denn wie überall gilt auch im Feld der Kunst: Nur was wahrgenommen werden kann, existiert.

 

 

Warum ART BRUT? 5 Gründe für einen Ausstellungsbesuch

1. In jeder Hinsicht ein Höhenflug

Die Ausstellung versammelt 316 Werke von 93 Künstlerinnen aus 21 Ländern aus 31 institutionellen und privaten Sammlungen und ist damit die bisher umfangreichste Art-Brut-Ausstellung in Österreich. In direkter Nachbarschaft zur weltberühmten Berggasse, wo Sigmund Freud lebte und arbeitete, ist das Bank Austria Kunstforum Wien der ideale Ort um in die Welt der Art Brut einzutauchen.

2. Entdecken Sie die Vielfalt

Die Ausstellung erweitert Jean Dubuffets Definition von Art Brutals anti-akademischer Kunst und zeigt ein breites Spektrum von Arbeiten aus Psychiatrien, von Mediumistinnen (von einem Geist geführten Künstlerinnen) und sogenannten Einzelgängerinnen sowie Künstlerinnen mit Behinderungen. Entdecken Sie die Vielfalt der Art Brut – von 1860 bis in die Gegenwart.

3. Art Brut matters

Art Brut rückt immer mehr in den Fokus der internationalen Kunstöffentlichkeit. Präsentationen auf Biennalen, Kunstmessen und ein regelrechter Marktrausch zeigen die wachsende Wahrnehmung und Bedeutung von historischer und zeitgenössischer Art Brut, in der Künstlerinnen eine zentrale Position einnehmen.

4. Eine einmalige Gelegenheit

Sehen Sie im Bank Austria Kunstforum Wien die Highlights aus den wichtigsten historischen Art-Brut-Sammlungen: Meisterinnenwerke aus den Sammlungen von Walter Morgenthaler (Psychiatrie-Museum Bern), Hans Prinzhorn (Universitätsklinikum Heidelberg), Jean Dubuffet (Collection de l’Art Brut, Lausanne) und L’Aracine (LaM, Lille Métropole Musée d’art moderne, d’art contemporain et d’art brut). Zusätzlich präsentiert die Ausstellung eine Vielzahl von Werken aus bedeutenden österreichischen und internationalen Privatsammlungen und Museen.

5. Der Zeit voraus

Die Ausstellung zeigt die Fülle und Vielfalt der internationalen Produktion weiblicher Art Brut in der Gegenwart. Sehen Sie selbst, wie zeitgenössische Art-Brut-Künstlerinnen in ihrer Ästhetik, Arbeitsweise, und Umgang mit Material vieles bereits vorwegnehmen, was erst Jahre später in der sogenannten „Hochkunst“ aufgegriffen wird.

kuratiert von

Ingried Brugger

Hannah Rieger

Rückblick

Pierre Bonnard

Die Farbe der Erinnerung

10/10/2019 - 12/01/2020

vorherige Ausstellung

Rückblick

Faszination Japan

Monet · Van Gogh · Klimt

10/10/2018 - 20/01/2019

nächste Ausstellung